Vom Kaffeeanbau leben die Kleinbauern in Äthiopien

Kaffeeanbau

Der Kaffeeanbau wird durch den Wegfall der heutigen Anbauflächen und die Erwärmung der Erde reduziert, neue Flächen müssen Zeitaufwendig kultiviert werden. In Afrika sind Kaffeeproduzenten und Kleinbauern aktiv, um weiterhin für die Produktion des Cappuccinos oder des Espressos zu sorgen.

Einige Forscher haben sich im Fachmagazin „Nature Plants“ geäußert, dass die Erderwärmung in Äthiopien mit immer weiter ansteigenden Temperaturen zu einer Bedrohung für die gesamte Kaffeeindustrie werden kann.

Zum Einlegen einer langen Kaffeepause bleibt kaum Zeit, der Muntermacher am frühen Morgen oder am Nachmittag gehört als koffeinhaltiges Bohnengetränk zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. In Vietnam und Brasilien sind weitere bedeutende Kaffeeproduzenten ansässig. Mit den klimatischen Auswirkungen haben alle zu kämpfen, drastische Einbußen bei der Zeitaufwendigen manuellen Ernte gehören zu den Folgen.

Maschinelle Ernte kontra manuelle Ernte

Im Osten Afrikas liegt Äthiopien, mehr als 96 Millionen Einwohner leben dort. Es gehört es zu den ärmsten Ländern, der Klimawandel verschärft die Lage. Mit unverfälschten afrikanischen Bräuchen und Hingabe widmen sich die Bewohner dem Zelebrieren der Zubereitung des heimischen Kaffees nach dem Ernten der Kaffeebohnen durch die Kleinbauern. In den Waldgärten des Regenwaldes ist der Kaffeeanbau als Mischkultur angesehen. Zwanzig Jahre können im Durchschnitt die Kaffeebohnen geerntet werden.

Das Wachstum der Bevölkerung steigt ebenso rasant wie die Temperaturen. Mit dem Anstieg der Bevölkerung und der Hitze werden unberührte Flächen im Regenwald durch den steigenden Bedarf der Konsumenten eine Rarität. Mühsame und zeitraubende Handarbeit aufgrund fehlender Maschinen ist das Fundament für die Pflege der empfindlichen Kaffeeanbaugebiete und die spätere Ernte.

Den Kaffeegebieten kommt das zwar zugute, manuell kann gezielter geerntet werden. Bei der maschinellen Ernte ist die Differenzierung zwischen reif und nicht reif nicht so exakt möglich, die homogene Qualität des wertvollen Kaffeerohstoffs profitiert vom manuellen Einsatz der Kleinbauern.

Die Ernte findet von Oktober bis April des Jahres statt, Monate von August bis zum Dezember werden für die wichtige Nachernte reserviert. Tradition hat die bewährte Zusammenarbeit bei der Ernte, die äthiopischen Kleinbauern sind ein eingespieltes Team. Seit 2001 wird auf dem Weltmarkt versucht, angemessenere Erzeugerpreise im Rahmen des Fair Trade Handels an die hart arbeitenden Kleinbauern zu zahlen.

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Der wirtschaftliche Faktor Kaffee im Zeichen des Klimawandels

Bei der Kaffeeproduktion gehört Brasilien zu den Top 10 in der Welt. 16 der 27 brasilianischen Provinzen produzieren Kaffee, die Bahia-Bohne ist edel, sie wird kaum exportiert, sondern im Land konsumiert.

Das Bewässerungssystem ist ausbaufähig, die Preispolitik und das Klima sind allerdings so aggressiv, dass für den Ausbau der Anlage kaum Geld und Zeit übrigbleibt. USA und Deutschland sind die wichtigsten Exportländer, die von der Kaffeeproduktion in Brasilien profitieren.

Ökologisch angebauter Kaffee ist bei den umweltbewussten Kaffeetrinkern auf dem Vormarsch, anhaltende Dürreperiode machen den Bio-Spurenwechsel beim Kaffeeanbau in Brasilien und anderen Anbauländern unvermeidbar. Chemische Pflanzenschutzmittel werden jetzt drastisch reduziert, Kaffeebauern hoffen, dass sich dadurch die Ernte etwas steigern lässt.

Wird die Kaffeepause bald ein Luxus, den sich nur noch wenige leisten können?

Länder in Asien und Afrika können ohne Kaffeeanbau kaum überleben. Pessimisten unter den Experten befürchten in Äthiopien aufgrund der Hitze einen Ernteeinbruch von bis zu 60 Prozent, extremere Wetterphänomene belasten das Klima in Asien und Afrika. Als wichtigstes Exportgut wird der Kaffee in Äthiopien eingestuft, vom Verkauf des Kaffees sind die Kaffeebauern abhängig.

Der Kaffeekonsum ist wesentlich höher als die Möglichkeit des Anbaus und der manuellen Ernte. Die EU-Kommission stellt fest, im vergangenen Jahr sich bis zu 43.000 Tonnen Kaffee in die EU exportiert worden, Guatemala war einer der aktiven Absender. Fairtrade-Bio-Kaffee ist eine Möglichkeit, die Kleinbauern im Anbaugebiet bei der Arbeit zu unterstützen.

Niedrige Weltmarktpreise sind ein Grund, warum die Kaffeebauern nicht das bekommen, was sie verdienen. Einer der großen Kleinbauern von San Pablo heißt José de León, er befürchtet, dass der Anbau von Kaffee durch die Preispolitik und den niedrigen Weltmarktpreis sowie die höheren Kosten für die Bewässerung oder die Kultivierung der Anbaugebiete immer weniger rentabel wird.

Sobald die Kosten für die Produktion aufgrund der Klimawandels höher sind als der spätere Verkaufspreis, rückt das Ende der häufigen Kaffeepause für die Konsumenten in Sichtweite.

Fazit

Geeignete Anbauflächen sind in den Kaffeeanbaugebiete begrenzt und müssen kostenintensiv kultiviert werden. Hitze und Trockenheit machen den Kaffee-Kleinbauern bei der Bewässerung der späteren Ernte zu schaffen. Mehr Nachhaltigkeit für den manuell angebauten Kaffee ist nur möglich, wenn faire Mindestpreise auf dem Weltmarkt gezahlt werden.

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Durchschnittlich 164 Liter Kaffee trinkt der Bundesbürger durchschnittlich im Jahr, meint der Deutsche Kaffeeverband. In Zeiten des Klimawandels steigen die Kosten für die Produktion des Kaffees durch die fachgerechte Bewässerung deutlich an, aus diesem Grund muss der Weltmarktpreis an die erhöhten Kosten für die Kaffeeproduktion angepasst werden, damit die Abwanderung der Kaffeebauern aus den Anbaugebieten und das mögliche Ende der beliebten Kaffeepause vermieden wird.

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